Am 17.01.2006 stellte die Firma Vossloh-Kiepe zusammen mit dem Verkehrsbetrieb der Stadt Solingen den sogenannten “Super-Cap” (Energiespeicher) im Obus 42 der Öffentlichkeit vor.
Bei der Pressekonferenz, welche im Obus 42 abgehalten wurde, waren anwesend: v.r.n.l. Conrad Troullier (Kaufmännischer Geschäftsführer der SWS), Dipl. Ing. Michael Mixa (Leitung Marketing / Vossloh-Kiepe), Dipl. Ing. Lutz Klose (Leiter After Sales Service / Vossloh-Kiepe), Dipl. Ing. Sven Breiding (Systemtechnik / Vossloh-Kiepe), Friedhelm Schleifenbaum (Pressesprecher der SWS) und Silke Rampe (Presseabteilung SWS, leider nicht im Bild.)
Beim “Super-Cap” handelt es sich um ein zusätzliches elektronisches Bauteil welches kinetische Energie, die beim Bremsen entsteht, in elektrische Energie umwandelt und speichert. Die so gewonnene Energie wird dann beim Anfahren wieder freigesetzt, sodass nicht mehr der volle Strom aus der Oberleitung entnommen werden muß. Gespeichert wird diese Energie in 288 Doppellichtkondensatoren (Bild rechts). Diese befinden sich z.Zt. noch innerhalb des Fahrzeuges. Bislang wurde die “Bremsenergie” wieder in die Oberleitung zurück geführt. Die Rohre dienen zur Kühlung des Systems und sind absichtlich größer dimensioniert auf Grund von thermischen Tests. Sie enden an der Heckscheibe die eigens zu diesem Zweck aus Kunststoff angefertigt wurde. Die dazu gehörende Steuerelektronik befindet sich ebenso innerhalb des Fahrzeugs und wird gerade von Dipl. Ing. Sven Breiding und Dipl. Ing. Lutz Klose erklärt (Foto rechts). Der im Vordergrund verbaute hellblaue Kasten dient der Steuerung des Busses und des “Super-Caps”. Im dunkelblau Kasten, mit den Manometern oben drauf, ist befindet sich die Gleichrichterspule. Gleich links daneben sitzt eines der Schütze mit dem dazugehörenden Funkenlöschkamin. Die gesammte Gerätschaft wird später, in der Serienvariante, auf dem Dach Platz finden. Das Testsystem ist rückbaufähig konstruiert, sodass nach den Tests der Obus wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt werden kann.
Das “Super-Cap” hat eine Kapazität von 0,5 KW/h bei 500 Ampere und 600 Volt. Es reicht zur Zeit nur um den Bus ca. 400m komplett netzunabhängig zu Bewegen, aber, unterstützend beim Anfahren, soll es bis zu 15 % Energieersparnis bringen. Für weitere Fahrten wird noch ein Dieselmotor/Hilfsaggregat benötigt.
Der Obus 42, der von den SWS nebst Fahrpersonal kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, wird ab Mitte Januar zu Testfahrten zuerst auf dem Betriebshof und danach, als “Werkstattfahrt” beschildert, im Solinger Liniennetz getestet. Die Testfahrten werden unter praxisnahen Bedingungen jedoch ohne Fahrgastbeförderung durchgeführt und wird mehrere Monate in Anspruch nehmen. Im Zuge dessen wird Obus 35 reaktiviert!
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